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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1899 - Leipzig : Hirt
38. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. 13 Wilden Friesen, hatte aber wenig Erfolg. Dann trat er mit dem Papste, den er als Haupt der Kirche verehrte, in Verbindung und lie sich von ihm das innere Deutschland als Missionsgebiet anweisen. Von Karl Martellund Pippin beschtzt, wirkte er mit groem Erfolge in Thringen und Hessen. Bei Geismar (in der Nhe von Kassel) fllte er eine dem Donar geweihte Eiche, worauf viele sich taufen lieen. Wie aus dieser Eiche, so wurden im ganzen Lande hlzerne Kirchen erbaut. Neben der Kirche erhob sich gewhnlich die Wohnung des Geistlichen, um welche Vasallen und Handwerker ihre Huser bauten und dadurch den Grund zu einer knftigen Stadt legten. Im ganzen frnkischen Reiche ordnete Bonifatius die kirchlichen Verhltnisse und knpfte die deutschen Bistmer fest an den rmischen Stuhl. Zuletzt war er Erzbischof von Mainz; sein Lieblingsaufenthalt aber war das von ihm gegrndete Kloster Fulda. Im Greisenalter wurde er auf einer Bekehrungsreise von heidnischen Friesen erschlagen, 754. Seine Gebeine wurden in Fulda 754. beigesetzt. Inwiefern hat Bonifatius zur Einigung der deutschen Stmme beigetragen? Die Klster. Das Leben der Einsiedler in gypten hatte im 4. Jahrhundert eine festere Gestaltung gewonnen, indem die Mnche (= Einsiedler) und Nonnen in Klster (= abgeschlossene Gebude) vereinigt wurden, denen ein Abt (Abbas Vater) vorstand. Im Abend-lande wurde die Regel, diebenedikt von Nursia 529 dem von ihm 529. gegrndeten Kloster in Campanien gab, allgemein angenommen. In Deutschland entstanden mit der Einfhrung des Christentums im 7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Klster. Zu den berhmtesten gehren St. Gallen (Fig. 88), Reichenau und Fulda. Fromme Angelschsinnen grndeten zur Zeit Winfrieds Nonnenklster, die ebenfalls der Benediktinerregel unterstellt wurden. Lioba, eine Verwandte des Bonifatius, war btissin des Klosters Bischofsheim an der Tauber. Beten und Arbeiten war der Lebensinhalt der Mnche und Nonnen. Schon die Sorge fr den Lebensunterhalt gab den Mnchen Beschftigung genug. Sie verwandelten wste Strecken in fruchtbare Felder und Grten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden die zu-knftigen Mnche oder Nonnen, in der ueren andere Knaben und Mdchen aus der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt geist-liche und weltliche Bcher, zum Teil in kostbaren Einbnden, und um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in seiner Zelle mit unermdlicher Ausdauer und Sorgfalt (Fig. 73. 71, 4. 5.) Dieser Thtigkeit verdanken wir die Erhaltung der Geistesschtze aus dem klassischen Altertum. Auch die Nonnen beschftigten sich auer mit

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1899 - Leipzig : Hirt
31 nhernd so stark wie die der Romanen; doch war einer der hervor-ragendsten Fhrer, Gottsried von Bouillon. Herzog von Nieder-lothringer!. Auf verschiedenen Wegen zogen die Kreuzfahrer nach Konstantin opel und machten den Marsch durch Kleinasien trotz Hitze und Hunger unter fortwhrenden Kmpfen gegen die Trken und innerem Hader. Nach langer Belagerung nahmen sie 1098 die Festung Antiochla 1098. ein. (Die heilige Lanze".) Nur ein Rest von 20000 Manv erreichte im folgenden Jahre das Ziel und erstrmte nach kurzer Belagerung das wohl befestigte und tapfer verteidigte Jerusalem. Mehr als ein anderer Fürst mute der Kaiser sich berufen fhlen an die Spitze eines Kreuzzuges zu treten; warum konnte Heinrich Iv. nicht daran denken? 3. Das Knigreich Jerusalem. Gottfried von Bouillon, dem von den Fürsten die Knigskrone angetragen wurde, nannte sich nur Be-schtzet des heiligen Grabes". Er erlag 1100 den Anstrengungen und 1100 dem ungewohnten Klima. Sein Bruder Balduin wurde der erste König des neuen Staates, dem es nicht an Verteidigern fehlte, da fort-whrend neue Scharen von Kreuzfahrern ankamen. In welchem europischen Lande bekmpften sich schon seit dem 8. Jahrh. Christen und Mohammedaner? 48. Das Rittertum. V Entstehung. Diejenigen, welche sich dem kostspieligen und ehren-vollen Reiterdienste widmeten, bildeten seit dem 10. Jahrh. allmhlich einen geschlossenen Stand, den Ritterstand, nm so mehr, da es Ge-wohnheit wurde, Lehen, von denen der Kriegsdienst zu Pferde geleistet werden mute, nur an Shne von Mnnern zu geben, die dies gethan hatten. Besonders in den Kreuzzgen bildete sich das Rittertum aus: die Ritter, die den Kern der Heere bildeten und mit ihren Standes-genossen aus fremden Nationen zusammentrafen, fhlten sich als ein der alle abendlndischen Staaten ausgebreitetes Ad elsv olk. Die Formen des Rittertums erhielten ihre festere Gestaltung unter dem vorwiegenden Einflu der franzsischen Ritterschaft. Damals drangen auch die ersten Lehnwrter aus dem Franzsischen in die deutsche Sprache. Dahin gehren: Abenteuer], Palast, Plan, Preis, fein, fehlen, 2. Erziehung und Bildung. Der fr den Ritterstand bestimmte Knabe kam zu einem fremden Ritter, in der Regel zu dem Lehnsherrn, wo er mit Altersgenossen unter einem Zuchtmeister zuerst als Edelknabe. dann als Knappe hfische Zucht und den Waffendienst erlernte. Bei einer feierlichen Veranlassung wurde der Knappe zum Ritter geschlagen-nach vorausgegangenem Gottesdienste legte er die Rittergelbbe ab: der Kirche und dem Lehnsherrn treu zu sein, die Ehre rein zu er-

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 138

1911 - Leipzig : Hirt
138 Die Neuzeit. tun zu knnen meinten*). Nach einem Jahre aber waren siebzig adlige Ruber gehngt, und kurfrstliche Reiter bewachten die Landstraen. Um aber fr die Zukunft dem Fehdewesen vorzubeugen, setzte der Kurfürst einen obersten Gerichtshof ein, das Kammergericht in Berlin. In der von ihm erlassenen Rechtsordnung (Constitutio Joacliimica) fhrte er das rmische Recht in Brandenburg ein und stellte den Grundsatz auf, da jeder das Recht suchen und finden solle ohne Ansehen der Person. Das Verhltnis zu Pommern wurde durch einen Erbvertrag geregelt, wonach dieses Land nach dem Aussterben der herzoglichen Familie mit Brandenburg vereinigt werden sollte. Joachim hatte den Beinamen Nestor, weil sein Rat viel galt bei den Fürsten des Reiches, und er auf den Reichstagen in Worms und Augs-brg durch gewandte Reden glnzte, die er gegen Luther und die Pro-testanten hielt. Wohl wnschte auch er eine Kirchenverbesserung ; aber nach seiner Auffassung war die Auflehnung Luthers, eines einfachen Mnches, eines Untertanen, gegen Kaiser und Papst nicht der ordnungsmige Weg. Er empfand das Auftreten Luthers sogar als eine Beleidigung seines Hauses, weil der mchtige Erzbischof Albrecht von Mainz und zugleich von Magdeburg, der Beschtzer Tetzels, sein Bruder war. Mit Abscheu wandte er sich von den traurigen Begleiterscheinungen der Reformation, den Ausschreitungen der Schwarmgeister", dem Bauernkriege und den Verirrungen der Wiedertufer. Aus diesen Grnden verbot Joachim Nestor in seinen Landen die Verbreitung der Schriften Luthers und die Annahme seiner Lehre. Trotzdem fand die Reformation dort viele stille Bekenner, und an vielen Orten nderte man vorsichtig die kirchlichen Einrichtungen, ohne sich ausdrcklich von der katholischen Kirche loszusagen. Die Gemahlin des Kurfrsten, Elisabeth von Dnemark, las eifrig die Schriften Luthers und nahm 1528 das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Der Kurfürst erfuhr es. Um seinem Zorn zu entgehen, floh sie nachts in burischer Kleidung auf einem Bauernwagen nach dem Kurfrstentum Sachsen, wo sie ehrenvolle Aufnahme und im Verkehr mit Luther Trost und Strkung fand. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrte sie nach Berlin zurck und widmete ihr Leben religisen Beschftigungen und der Frsorge fr die Armen. Auch die beiden Shne, Joachim und Johann, befreundeten sich mit dem Luthertum. Der Vater hoffte jedoch, da wenigstens der jngere der katholischen Kirche treu bleiben werde, und berwies ihm darum gegen das Hausgesetz testamentarisch die Neumark mit der Hauptstadt Kstrin. *) Ein Mliger schrieb dem Kurfrsten an seine Kammertr: Jochimken, Jochimken, hbe dy, Wo rot) dy krygen, hangen wy dy.

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 45

1911 - Leipzig : Hirt
Das Rittertum. 45 77. Das Rittertum. 1. Entstehung. Je mehr der Kriegsdienst zu Pferde zunahm, desto hher stieg das Ansehen derer, denen ihr Grundbesitz erlaubte, als riter oder Ritter das Waffenhandwerk berufsmig auszuben. Sie bildeten seit dem 10. Jahrhundert allmhlich einen besonderen Stand, und eine grere Geschlossenheit erhielt dieser Stand dadurch, da es Gewohnheit wurde, Lehen, von denen der Kriegsdienst zu Pserde geleistet werden mute, nur an Shne von Mnnern zu geben, die dies getan hatten. Besonders in den Kreuzzgen bildete sich das Rittertum aus: die Ritter, die den Kern der Heere bildeten und mit ihren Standesgenossen aus fremden Nationen zusammentrafen, fhlten sich als ein der alle abend-lndischen Staaten ausgebreitetes Adelsvolk. Die Ministerialen ver-schmolzen mit ihnen zu einem Stande, dem niederen Adel, der dem die Fürsten als hoher Adel standen. -Die Formen des Rittertums er-hielten ihre festere Gestaltung vorwiegend unter dem Einflu der fr an-zfischen Ritterschaft. Damals drangen auch die ersten Lehnwrter aus dem Franzsischen in die deutsche Sprache. Dahin gehren: Abenteuer, Palast, Plan, Preis, fein, fehlen. 2. Ritterliche Erziehung. Der fr den Ritterstand bestimmte ritter-brtige Knabe kam in der Regel zu einem fremden Ritter oder zum Lehnsherrn, wo er mit andern unter einem Zuchtmeister zuerst als Edel-knabe, dann als Knappe hfische Zucht und den Waffendienst erlernte. Bei einer feierlichen Veranlassung wurde der Knappe Ritter. Nach voraus-gegangenem Gottesdienst legte er die Rittergelbde ab: der Kirche und dem Lehnsherrn treu zu sein, die Ehre rem zu erhalten, die Bedrngten zu beschtzen und gegen die Frauen hflich und bescheiden zu sein (Gottes-dienst, Herrendienst, Frauendienst); dann empfing er den Ritterschlag (die swertleite) und die ritterlichen Waffen. 3. Die Turniere, deren Vorbild die Kampfziele des Altertums waren, gaben Gelegenheit, die Gewandtheit in der Handhabung der Waffen ffentlich zu zeigen und auch im Frieden Ruhm zu erwerben. Durch feste Ordnungen gestalteten die Ritter sie zu schnen Festen, an denen auch die Damen als Zuschauerinnen teilnahmen. Die ersten Turniere sanden kurz vor dem ersten Kreuzzuge in Frankreich statt, und hier behielten sie bis in die Neuzeit eine noch grere Beliebtheit als in Deutschland. Ver-anstaltet wurden sie anfnglich nur von Fürsten und Herren bei besonderen Gelegenheiten; spter bildeten sich auch Turniergesellschaften, die sich die regelmige Pflege dieser Kampfspiele zur Aufgabe machten. Auer dem Einzelkampf (tjost) war auch der Mesenkamps (bhurt) gebruchlich. 4. Die Edelfranen. Die Mdchen schickte man, wenn sie nicht im Kloster erzogen wurden, gewhnlich an den Hof des Lehnsherrn, wo sie unter der Obhut der Burgfrau standen und von einer Meisterin" in der

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 46

1911 - Leipzig : Hirt
46 Das Mittelalter. Anstandslehre und in Haus- und Handarbeiten, besonders im Spinnen, Schneidern und tiefen*) unterwiesen wurden. Daneben muten sie sich den, heilkrftige Kruter zu sammeln, lindernde Salben zu bereiten und Wunden zu verbinden. Von dem Geistlichen des Hofes lernten sie Lesen und Schreiben (die geistlichen Knste") und von fahrenden Sngern singen und sagen". Auch eine erweiterte Bildung war bei vornehmen Frauen husig: viele kannten das Lateinische und Franzsische, waren in der Dicht-kunst wohl bewandert, spielten die Fiedel und die Harfe und verstanden im Schachspiel den Gegner matt zu setzen. Im allgemeinen besaen die Frauen eine hhere Bildung als die Männer und wurden von diesen als die Pflegerinnen hsifcher Zucht und feiner Sitte hoch geehrt9). 5. Die Burg. Burgen waren die gewhnlichen Wohnsitze der Ritter, aber sie standen mit dem Rittertum nicht in notwendigem Zusammenhange. Jeder einzelne, jede Gemeinschaft konnte Burgen besitzen; andererseits wohnten Ritter auch in Stdten. Nach Mglichkeit errichtete man die Burgen auf Pltzen, die entweder das umliegende Gelnde berragten oder von Wasser umgeben waren: Hhenburgen und Wasserburgen. Bei Wasserburgen war das Mauer-Viereck mit Ecktrmen hufig. Bei Hhenburgen war die Gestaltung des Bauplatzes fr die Anlage so magebend, da es deren nicht zwei gleiche gegeben hat. Eine vollstndige Burg umfate meist vor der Hauptburg eine die Nebengebude enthaltende Vorburg und einen sie grtelartig umgebenden Zwinger, an Gebuden besonders den Bergfried mit dem Burgverlies, den Palas, worin der dem Saal in der Kemenate (ca-minata, d. h. Zimmer mit Kamin) die Frauen und Mdchen arbeiteten, die oft mit Zinnen und Trmchen versehene Ringmauer und einen Torbau. Die innere Einrichtung der Burgen, auch der frstlichen, war nach nnsern Begriffen drftig. Die Mbel trugen noch im 13. Jahrhundert den einfachen, schweren Charakter der romanischen Zeit. Aber der Adel, der in den Kreuzzgen morgenlndische Pracht kennen gelernt hatte, gefiel sich darin, seine Sle mit Wandmalereien, Schnitzwerk und plastischem Metallschmuck zu zieren. Vereinzelt, aber nur bei ganz reichen Herren, kamen auch schon Glasfenster (farbige Butzenscheiben) vor. 6. Das Leben in der Burg. Bei einer hchgezite" in schner Jahreszeit ging's hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falkenbeize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Auf die weigedeckte, bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln *) Die deutschen Frauen waren berhmt als Stickerinnen, und die kunstvoll gestickten Kleider ihrer Männer wurden viel bewundert. In Museen ist manches von diesen Arbeiten erhalten. Im Nibelungenliede verfertigt Kriemhild mit dreiig ihrer Jungfrauen kostbare Kleider fr Gunter und dessen Genossen.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 128

1911 - Leipzig : Hirt
128 Die Neuzeit. Die Bestrafung Algeriens konnte er nicht durchfhren, weil ein Sturm seine Flotte vernichtete. Diese Kriege hinderten den Kaiser, den inneren Angelegenheiten Deutsch-lands seine volle Kraft zuzuwenden. 107. Reich und Kirche unter Karl Y. I. Bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 1520. 1. Worms, Wartburg, Wittenberg. Der Papst erlie 1520 gegen Luther eine Bulle, die diesen mit dem Banne bedrohte, wenn er nicht binnen kurzem widerriefe. Luthers Antwort war die, da er die Bulle vor dem Stadttore zu Wittenberg ffentlich verbrannte*) eine unerhrte Tat und sich dadurch endgltig vom Papste lossagte. Seine Schriften**) wurden in ganz Deutschland in Schlo und Htte eifrig gelesen und von den Ppstlichen mit nicht geringerem Eifer verbrannt. Von Karl V. ward er 1521. 1521, vor dem Kriege gegen Franz I., unter Zusicherung freien Geleites auf den glnzenden Reichstag zu Worms berufen. Ruhig unternahm er die gefhrliche Reise***), die sich fr ihn zu einem Triumphzuge gestaltete. Da er sich weigerte, seine Lehre zu widerrufen^), verfiel er der Reichsacht. Zugleich verbot das Wormfer Edikt die Verbreitung seiner Lehre. Aber sein Beschtzer Friedrich der Weise sorgte fr seine Sicherheit, indem er ihn auf der Rckreise im Thringer Walde aufgreifen und auf die Wart-brg bringen lie. Hier lebte Luther als Junker Jrg" ein Jahr vor 1522. der Welt verborgen und begann seine Bibelbersetzung^). 1522 kehrte er ohne Rcksicht auf Acht und Bann nach Wittenberg zurck, um gegen die Bilderstrmer aufzutreten. Diese Zwickauer Propheten" (Handwerker aus Zwickau, denen sich Luthers frherer Freund, der gelehrte Karlstadt, anschlo) verwarfen jedes Prieftertum und zerstrten in den Kirchen die Bilder und alles, was an den bisherigen Gottesdienst erinnerte. Durch achttgiges Predigen wurde Luther der Schwarmgeister" Herr. Von nun 1525. an blieb er in Wittenberg und grndete sich 1525 einen Hausstand durch seine Vermhlung mit Katharina von Bora. Sie war zwei Jahre vor-her aus dem Kloster bei Grimma, wo sie acht Jahre den Schleier getragen hatte, mit acht Genossinnen nach Wittenberg entflohen. Luther fhrte mit feiner herzlieben Kthe", einer sehr gebildeten Frau, die glcklichste Ehe und berlie sich gern ihrem wohlttigen, snftigenden Einflu. *) Weil du den Heiligen des Herrn (Christum) betrbest hast, betrbe und ver-zehre dich das ewige Feuer." **) Z. B. An den christlichen Adel deutscher Nation, von des christlichen Standes Besserung." Vom Babylonischen Gefngnis der Kirche." Sermon von der Freiheit eines Christenmenschen." ***) Hus ist verbrannt, aber die Wahrheit ist nicht mit verbrannt worden. Ich will hinein, und wenn so viel Teufel auf mich zielten, als Ziegel auf den Dchern sind."

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 221

1911 - Leipzig : Hirt
Kulturzustnde im Zeitalter Friedrichs des Groen. 221 Menschheit nach, Winckelinann erschlo das Verstndnis der antiken Kunst in seiner Geschichte der Kunst des Altertums"*), und Lessing bestimmte im Laokoon" die Grenzen der Malerei und Poesie". Unterdessen erfanden Englnder wichtige Maschinen ( 131, 3), der Amerikaner Benjamin Franklin den Blitzableiter, die franzsischen Brder Montgolsier wagten zum Erstaunen der Menschheit die ersten Luftfahrten, und der Schwede Linne fand die nach ihm benannte Einteilung der Pflanzen. Welche Wissenschaften wurden vorzugsweise in Deutschland und welche mehr in anderen Lndern gefrdert? 5. Die Volksbildung. Was bei Rousseau tatloser Gedanke geblieben war, die Forderung, die Jugend im Sinne der Aufklrung zu freiem, feinem Menschentum heranzubilden, suchte der Deutsche Basedow zu verwirklichen in seiner Dessauer Musterschule, dem Philanthropinum". Er fand viel Nachahmung, aber keine dieser Anstalten hat sich lange gehalten. Eine Zeitlang wirkte an der Dessauer Schule auch sein Gesinnungsgenosse Campe, dessen Robinson" noch dem heutigen Geschlecht bekannt ist. Um das preuische Volksschulwesen machte sich von Rochow verdient, der auf seinen Gtern Musterschulen errichtete, und dessen Kinderfreund" lange eine der beliebtesten Jugendschriften blieb. Den nachhaltigsten Einflu auf Erziehung und Unterricht gewann der Schweizer Pdagoge Pestalozzi. Seine dem jugendlichen Geiste angemessene Unterrichtsmethode fand all-gemeine Anerkennung, seine Volksbcher Lienhard und Gertrud" und Wie Gertrud ihre Kinder lehrt" verbreiteten sich der alle Kulturlnder. 6. Das Ordenswesen. Das Zeitalter der Aufklrung war dem Jesuiten-orden nicht gnstig. Zuerst nahm der portugiesische Minister Pombal den Kampf gegen die mchtige Gesellschaft Jesu" auf und bewirkte ihre Ver-treibung aus dem Lande, Frankreich, Spanien und einige italienische Staaten folgten dem Beispiel, und 1773 hob der Papst, dem Drngen der bonrbonischen 1773. Hfe nachgebend, den Orden auf**). Friedrich der Groe jedoch und Katharina Ii. duldeten die Jesuiten in ihren Staaten. Zur Bekmpfung des Jesuitismus bildete sich der Orden der Jlluminaten, der schnell zu stattlicher Mitgliederzahl heranwuchs, auch Fürsten zu den Seinigen zhlte, aber nur wenige Jahrzehnte bestanden hat. Mit ihm kam der heute berall verbreitete Orden der Freimaurer in die Hhe, dessen Anfnge wahr-scheinlich in einer Londoner Vereinigung aus dem Anfang des Jahrhunderts zu suchen sind, und der sich das Ziel steckte, am Wohl der Menschheit nicht auf religiser Grundlage, sondern auf allgemeinen Humanittsgrundstzen zu bauen. Eine ganz andere Richtung schlugen die Rosenkreuzer ein: sie machten den Versuch, alten Aberglauben, wie den vom Stein der Weisen, neu zu beleben. *) Er schuf die noch jetzt fr antike Statuen geltenden Schlagworte stille Einfalt, und Gre". **) Den Vorschlag Ludwigs Xv., den Orden durch nderung der Verfassung zu retten, wies der Ordensgeneral mit den Worten zurck: ,,Sint ut sunt, aut non sint" (Sie sollen sein, wie sie sind, oder sie sollen nicht sein).
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